Qualitätssicherung

Zucht des Deutschen Jagdterriers 

 Die Zucht des Deutschen Jagdterriers im Rahmen der Zuchtbestimmungen des DJT-Club e. V. erfolgt:

  • kontrolliert,

  • leistungs-, wesens- u. gesundheitsorientiert,

  • mit modernen Zuchtstrategien,

  • vom aktiven Jäger nur für den Jäger!

Wir sind bemüht, die Eigenschaften des DJT als "kleiner Gebrauchshund und täglicher Jagdbegleiter"
zu erhalten
bzw. stetig zu verbessern.

Qualifikation und Zuchtzulassung

Zur Zucht zugelassen werden ausschließlich Hunde welche:

  • sich auf Anlagenprüfungen leistungsmäßig qualifiziert haben 
  • und hierbei auch im Verhalten positiv eingeschätzt wurden,
    (Schußfestigkeit, Führerbindung, Selbstsicherheit u. Reizschwelle),
  • und bei einer Zuchtschau in Form- u. Haarwert als geeignet bewertet wurden,
  • und selbst absolut gesund sind.

Leistung im praktischen Jagdbetrieb

Ab dem 4. Lebensjahr müssen unsere Zuchthunde ein Naturleistungszeichen (Schwarzwild oder Naturbau) nachweisen.

Zuchtstätten

Vor Erteilung des Zuchtrechtes erfolgt eine Kontrolle der Zuchtstätten bezüglich geeigneter Haltungs- und Aufzuchtbedingungen. Diese Kontrolle wird anläßlich von Wurfabnahmen stets wiederholt.

Zuchtstrategien

Wir haben moderne Zuchtstrategien und bedienen uns wissenschaftlicher Beratung
So nützen wir seit langem (und als erster aller Jagdhunde-Zuchtvereine) für viele zuchtrelevante Merkmale
die Zuchtwertschätzung als modernes züchterisches Hilfsmittel.

Erbkrankkeiten

Primäre Linsenluxation (PLL)

Eine bekannte und relevante Erbkrankheit unserer Rasse war das Auftreten einer Erblindung (Primäre Linsenluxation = PLL).
In jahrelangem Bemühen gelang es auf der Basis eines "Zuchtplanes zur Bekämpfung dieser Erbkrankheit" das Auftreten von 2% auf 0,5 % zu reduzieren.
Als im Jahr 2009 der genetische Code der PLL entschlüsselt wurde, konnte die Bekämpfung der PLL innnerhalb weniger Jahre zum gewünschten Ziel führen
Für jedes unserer Zuchttiere wurde mittels eines Gentestes der individuelle Genotyp für PLL festgestellt.

Die Zuchtstrategie führte dazu, dass die Auftrittswahrscheinlichkeit der Krankheit bei neu gezüchteten Welpen auf 0,000 zurückgedrängt wurde.
Seitdem kann der Deutsche Jagdterrier-Club e. V. garantieren, dass seine Tiere nicht an Primärer Linsenluxation = PLL erkranken.

Myopathie (CNM) - PCR (MYO)

Im Jahr 2017 wurde - bei nur 12 (zwölf) Hunden - eine neue Muskel-Erbkrankheit in Form einer Lipidspeichererkrankung (Myopathie) entdeckt.

Die Myopathie (Muskelkrankheit) des DJT beruht auf einem Mangel der sogenannten Very long chain acyl-CoA Dehydrogenase 
und verursacht bei den betroffenen Tieren eine Akkumulation von Lipidtröpfchen (Fetteinlagerung) in den Muskelfasern, 
weshalb diese Erkrankung unter den Begriff der sogenannten Lipidspeicherkrankheiten fällt. 
Die Ursache dafür basiert auf einer Abbaustörung der überlangkettigen Fettsäuren.
Die Erkrankung äußert sich hauptsächlich durch Muskelschwäche bei mehr oder weniger starken Anstrengungen
wie z. B. Jagd usw. 
Die betroffenen Hunde bewegen sich dann nicht mehr koordiniert, oft einhergehend mit Muskelzittern – teilweise liegen sie fest und brauchen Tage zur Erholung. 
Spezielle Blutparameter sind bei den Tieren verändert.
Die klinischen Symptome äußern sich unter anderem in Muskelschmerzen, einer Arbeits- und Leistungsintoleranz,
sowie Muskelatrophien und Lahmheit.
Spezielle labordiagnostische Parameter können den Verdacht, auf das Vorliegen einer Muskelerkrankung lenken.
Muskelfarbstoff wird im Harn 
gefunden, die Muskelenzyme sind erhöht und das Carnitinprofil ist verändert.

In Zusammenarbeit einer Tierärztin, die Ihre Dissertation über diese Krankheit verfasste, mit dem Institut für Genetik der Vetsuisse Universität in Bern konnte noch in 2017 der genetische Code entdeckt und ein Gentest entwickelt werden.
Die Erkrankung beim Deutschen Jagdterrier wird autosomal rezessiv vererbt.

Aus der Verpflichtung nach 2.4 und 3.4 der Zuchtordnung des DJT-Club e. V., nach § 4.1 der Zuchtordnung des VDH sowie § 11 b des Tierschutzgesetzes  hat DJT-Club e. V. einen Zuchtplan zur Bekämpfung der Erbkrankeit Myopathie beschlossen, welcher am 09.03.2019 in Kraft getreten ist.

Für jeden Zuchthund wird vor einer Zuchtzulassung mittels eines Gentestes der Genotyp für erbliche Myopathie (CNM)-PCR ermittelt:
• N / N (reinerbig Normal)  = das Tier besitzt ausschließlich normale Gene
• N / m (Anlageträger für Myopathie) = das Tier trägt ein gesundes + ein mutiertes (verändertes) Gen (= Anlageträger),
            es kann selbst nicht erkranken, jedoch das mutierte Gen an 50% der Nachkommen weitergeben.
• m / m (Merkmalsträger) = das Tier ist erkrankt.

Nachkommen aus nachweislich Myopathie-freien Eltern sind frei von dieser Erkrankung (N/N*).

Hunde, die nach der Zuchtordnung zur Zucht zugelassen sind, aber Träger der Myopathie-Mutation (= Anlageträger) sind,
dürfen nur mit Partnern gepaart werden, bei welchen durch
• eigenen Gentest (MYO - N / N) oder
• Gentest beider Elterntiere (MYO - N / N *)
nachgewiesen ist, dass sie genetisch normal (= frei) sind.

Deutsche Jagdterrier mit dem nachgewiesenen Genotyp m/m (Merkmalsträger) werden nicht zur Zucht zugelassen.
Anlageträger (N/m), welche ab 01.01.2019 (Geburtsjahrgang 2019) geboren sind, können nicht mehr in die Zucht kommen.
Die Zuchtzulassung von Anlageträgern (N/m) (nur bei Rüden) wird nicht verlängert.

Der Deutsche Jagdterrier-Club e. V. hat sofort reagiert und innerhaln von ca. 1,5 Jahren alle aktuellen Zuchttiere untersuchen lassen. 

Die Kenntnis des Genotyps unserer Zuchttiere hat uns die Möglichkeit gegeben - verbunden mit der entsprechender Zuchtstrategie - für jeden auf der Grundlage unserer gültigen Zuchtordnung gezüchteten Welpen eine Gewährleistung für die Freiheit von Myopathie zu bieten. 
Das heißt, bei allen Würfen, die gemäß der Zuchtordnung (Zuchtplan zur Bekämpfung der Erbkrankheit Mypopathie) gezüchtet wurden und somit eine Auftrittswahrscheinlichkeit für Myopathie von 0,0000 haben,
kann kein Hund an Myopathie erkranken.

Zusammenfassung

Schon in der ersten Phase unserer Strategie (des Zuchtplans zur Bekämpfung der Erbkrankheit Mypopathie) ergibt sich eine Auftrittswahrscheinlichkeit von 0,0000 % für diese Erbkrankheit.

Dies wird erreicht, sofern beide Zuchtpartner den Genotyp N/N oder N/N* besitzen. 
Die Nachkommen aus solchen Paarungen haben sodann den Gentyp N/N* ( = geborene N/N-Tiere).

Eine Auftrittswahrscheinlichkeit von 0,0000 % ergibt sich jedoch auch aus der Kombination eines N/N- oder N/N*- Hundes und einem Tier des Genotyps N/m.
Diese Möglichkeit wird gemäß des künftigen Zuchtplanes ausdrücklich vorgesehen, sollte von unseren Züchtern jedoch nur bei besonderen Leistungen des Zuchtpartners mit Genotyps N/m genutzt werden. 
Statistisch sind sodann 50% der Nachkommen des Genotyps N/N und 50 % des Tys N/m.

Mittels des Gentests auf Myopathie kann bereits im Welpenalter festgestellt werden, welchen Genotyp der Welpe hat.
Der Züchter muss den Genotyp Myopathie der Welpen feststellen lassen und dem künftigen Besitzer hierüber verbindliche Auskunft geben.

Die zweite Phase unserer Zuchtstrategie ist gekennzeichnet durch eine Verdrängung des MYO-Genotyps N/m.
Ab dem 01.01.2019 geborene Welpen mit diesem Genotyp (N/m) werden nicht mehr Zucht zugelassen.

In der dritten Phase wird das Gen für Myopathie aus den Erbanlagen unserer Hunde komplett eliminiert.
Dies geschieht durch Ablauf des Zuchtalters der bisher zugelassen Hunde mit dem Genotyp N/m.
Es werden sodann nur noch Tiere des Genotyps N/N, respektive N/N*, zur Zucht verwendet. 

Für alle, auf der Grundlage unserer Zuchtordnung gezüchteten Welpen gewährleisten wir Freiheit von Myopathie.

Für den Fall, dass Sie von vornherein ein potentielles Zuchttier mit dem Genoty N/N zu kaufen wünschen,
bitten wir Sie, sich diesbezüglich beim Züchter oder dem zuständigen Landeszuchtwart zu informieren.

Informationen über die Rasse

Grundsätzlich sind wir an allen Auskünften negativer und positiver Art über unsere Rasse interessiert. 
Aus diesem Grunde werden Sie gebeten, Ihnen relevant erscheinende Informationen aller Art 
an unseren Hauptzuchtwart zu richten!

 

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